Was
wissen wir schon
besonders unsere generation
die noch niemals diese schmerzen
von hunger und durst
oder die angst der kriege
erleben mußte
was wissen wir denn davon
wie es fühlt
das tiefe leid
wenn die liebsten
aus den armen gerissen werden
vor augen der kinder
und überall der tot
auf den strassen lauert
und flüchtet
mit wenig gepäck
aus der vertrauten heimat
weil das sein unerträglich
in verlorener hoffnung
zu einem sterben wird
obwohl man atmet
gar nichts verstehen wir von dem seelenleid anderer
nahezu verbittert
in unseren schmittchen
kleinkram nöten verwurzelt
weil wir es nie erfahren mußten
dieses gefühl einer demut
wie es ist als fremder anzuklopfen
und um asyl zu betteln
es zu spüren
dass man eigentlich
nirgendwo daheim ist
vielleicht eventuell geduldet wird
jedoch mit blicken der verachtung
als wäre ein schwerverbrecher
dabei versucht nur verzweifelt
irgendwie am leben zu bleiben sich freizuschwimmen
ja die älteren
sie kennen diese wunden noch
wie sie einst in ihrem herzen bluteten
Kommentar:Ein großes Thema. Ein paar Gedanken kommen mir dazu.
Ich glaube, dass das Mitgefühl vieler Menschen bei Flüchtlingen sich nicht aus Ignoranz in Grenzen hält, sondern weil es meist eine Überforderung ist für die Städte und Kommunen, für die Nachbarn und Mitbürger. Die Integration kann nicht gefordert, sie muss bewältigt werden. Das war ja auch nach dem Kriege hier so, als viele Deutsche zurückkamen und man plötzlich seinen Raum noch mit einer anderen Familie teilen musste.
Was wir nur erahnen können, sind die Bedingungen, unter den die Menschen z.B. in Libyen, Afghanistan, Irak und Syrien leben. Wenn ich mir vorstelle, eine Terrormiliz wie die IS würde sich auf meine Stadt zubewegen und die Regierung könnte nicht helfen, würde ich vielleicht auch fliehen.
'Was wissen wir schon...' - Das kommt darauf an. Wer etwas erfahren hat, weiß - dem- oder derjenigen kann man nichts mehr vormachen, auch wenn es natürlich fast unendliche Steigerungen des Leides und der Schmerzen gibt.
Ich fürchte, dass diese Lawine des Terrors und des Flüchtlingsleids, die uns im Nahen Osten gerade besonders vor Augen steht, nur doch ein kollektives Aufbäumen vieler Staaten wirklich gestoppt werden kann - und muss! LG und einen friedvollen Tag! Jürgen
Ein kleiner Ort, noch nie von ihm gehört,
der Zufall hatte mich dorthin geführt.
Kutter gegen die Kaimauer dümpeln,
die Wellen wabernd im Morgenlicht funkeln,
der Fischer lässt den Motor an, [ ... ]
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]