Ich schlug die Schwingen, aus schwarz Gefieder,
mit Eil und ohne Rast.
Denn durch die Lüfte klingen Lieder
von großer Schlachten Last.

Es fließt im schwarzen Schnabel mir,
durch den Duft des Todes angefacht,
in zügelloser Gier,
des Blutes Sinn ganz sacht.

Mein Blick erkennt schon in der Ferne
der Feuersäulen heller Schein.
Ach wie hör ich doch so gerne,
der Menschen Waffen schrei´n.

Der Rauch durchwebt mir das Gefieder,
Schwarz verbindet sich mit Schwarz
und zu meinen Krallen seh ich wieder
der verbrannten Erde Harz.

Mein gierig Aug erblicket nun,
was meine Nüstern ihm verhießen.
Der Schnitter hat so gut zu tun,
wenn Menschen sich erschießen.

Aus den Wolken stürze ich,
mit rasend Herz hernieder
und meine Krallen bohren sich
in zarter Leichen Glieder.

Ein Festmahl von unendlich Fülle,
geschaffen von des Meisters Hand,
so dass es jeden Wunsch erfülle,
errichtet er´s in jedem Land.

So folgt mein Schatten seinen Wegen,
um mich an seinem Werk zu laben,
denn nur der Mensch vermag zu geben
solch ein Festmahl für die Raben.


© volker hinrichs


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Beschreibung des Autors zu "Rabenmahl"

Es ist teilweise drastisch.Ich hoffe, dass schreckt euch nicht ab.

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Kommentare zu "Rabenmahl"

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