Weit nach Mitternacht, die Augen schwer
seit Stunden schon im Netz- wie immer kreuz & quer
Hab über tausend Freunde auf der ganzen Welt
unsere Kontakte Provider am Leben hält
Soziale Netzwerke und Online Games sind mega in
bin dabei und mittendrin
Ein jeder soll es wissen gleich- am besten live ansehn
wie bei mir die Dinge stehn
Kurze Sätze, Bilder, Werbung, Pop Ups und auch Clips
schneller Input- Wahrnehmung & die Finger kommen kaum noch mit
In meinem Game bin ich der „Krieger“
im Leben meistens zweiter Sieger
Alles schmerzt, mein Körper sagt hör endlich auf
du musst doch morgen wieder raus
Gleich- nur noch nen Smiley, ein “Like it” senden
oder die Schlacht zum Guten wenden
Finde den Knopf, logge mich aus
es mich vor dem Erwachen graust
Ein langer trüber Tag steht mir bevor-
Realität kommt mir so trostlos vor
Ich halte durch, es ist ne Oual
wie meine tausend Freunde- keine Wahl
Endlich Abend, wieder in der virtuellen Welt
hier bin ich wer- mein eigener Held
Stromausfall... panische Angst, es ist plötzlich so unheimlich still
weil kein Mensch aus Fleisch & Blut mehr mit mir wirklich reden will
Mir fallen deine letzten Worte ein-
Du gingst zur Tür...kamst nie mehr rein
“Tut mir Leid, ich kann nicht mehr...
du existierst doch nur noch Nächtens und bist innerlich so leer”!!!
Die Einsamkeit dieser Tage...
c. WJB 08/2014
© wolframjohannesbraun
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Steffi Illi
Karwatzki,Wolfgang
Karsten Stapelfeldt
Mark Gosdek
Honigtraum
possum
Beschreibung des Autors zu "Die Einsamkeit dieser Tage"
aus meinem Gedichtband "Mehr als fünfzig Gedanken aus der Klinik"
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