Mittagshitze allenthalben
im wunderschönen Hügelland.
Am blauen Himmel, ein paar Schwalben,
die Natter ringelt sich im Sand.
Doch so falsch ist die Idylle,
das Grauen sitzt im Blütenmeer
denn lautes Panzerkettenrasseln,
dröhnt von der nahen Grenze her.
Es steigt der Rauch über die Hügel,
die Kirchturmglocke ist verstummt.
ein Flugzeug kommt, mit brennend' Flügel,
die Stadt im Feuer eingemummt.
Dort, wo einst Wand'rer singend zogen,
laufen Soldaten kreuz und quer.
Und lauter, dumpfer Kanonendonner,
dröhnt von der nahen Grenze her!
Man hört das Dröhnen der Motoren,
und heiße Angst steigt in die Brust.
Schreie klingen in den Ohren,
und Grauen vor der Kriegeslust.
Die Luft ist trüb vom Dampf des Pulvers
es scheint, als würd' das Atmen schwer.
und noch immer grollt es drohend,
von der nahen Grenze her.
Beschreibung des Autors zu "Pulverdampf im Grenzland"
Im Sommer 1991 gab es Krieg in Slowenien. Ich arbeitete damals kaum 3km von der Grenze entfernt; war also sozusagen "hautnah" dabei!
Unter all diesen Umständen schrieb ich damals dieses Gedicht.
Beim durchforsten meiner Manuskripte stieß ich nun auf diesen handgeschriebenen Zettel, und genauso stelle ich den Text hier rein!
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
August Zinser
Kommentar:Und immer gibt es irgendwo ein Grenzland und nicht immer hört und sieht man nur "von ferne", was da vor sich geht, manches mal springt Kriegsgeschehen über wie eine Feuersbrunst.
Das ist sehr eindringlich, gerade auch und wieder unter den jüngsten Entwicklungen!
noé
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