Ich will weder Denken noch Leben
Noch nach Erfolg und Ruhme streben
Weiß auch nichts von sozialen Kontakten
Was interessieren mich langweilige Fakten?
All die ganzen Menschen um mich her
Machen mir mein Leben schwer
Nur Lärm, Trubel und Lästerei
Ich wünschte mir, ich wär von all dem frei
Sehne mich nach Ruhe und Einsamkeit
Hab genug von Leistung und Unehrlichkeit
Jeder achtet nur auf das seine
Ach, ich wär so gerne alleine
Aber ist es nicht komisch allein zu sein?
Das passt doch gar nicht in die Gesellschaft rein
Viele Kontakte sind angesagt
So dass du sagen kannst, falls jemand dich fragt:
„Ich hab 200 Freunde – auf Facebook noch mehr
Eine große Party zu feiern fällt mir nicht schwer
Beliebt bin ich zu Haus und in der Stadt
Geld und zu Essen hab ich immer satt
Zwei eigene Sportwagen sind ein Muss
Dazu von der Geliebten einen Kuss
Als Statussymbol trag ich 'ne goldene Rolex
Und hab mindestens sechs Mal die Woche Sex“
Ich will weg von dem, weg von der Welt
Nur kann auch ich nicht ohne Geld
Bin gefangen in den Klauen von Institutionen
Am liebsten würde ich in der Antarktis wohnen
Doch muss ich gestehen auch ich bin mitten drin
Gefangen in der Gesellschaft absonderlichem Sinn
Denn leicht ist es und einfach auch
Sich zu orientieren an Usus und Brauch
Es ist wahr, ich bin oft gerne allein
Habe genug von all dem Trug und Schein
Aber wenn ich ehrlich zu mir bin
Liegt im alleine sein auch kein Sinn
Freunde und Familie, Kinder und Mann
So vieles, das man erleben kann
Ich frage mich häufig, wie machen die das?
Trotz all der Zwänge haben sie Spaß
Ach, ich sehne mich nach einem Ort
Von dem ich nicht will wieder fort
Ich würde gerne Lachen, den ganzen Tag singen
Und vor Freude in die Lüfte springen
Warum lebe ich nicht jeden Tag aufs neu
Wie kommt es, dass ich mich so selten freu
Ich suche Halt und finde ihn nicht
Wann wird aus der Dunkelheit endlich Licht?
Manchmal hab ich das Gefühl ich sei kalt
Als wäre meine Seele schon zu alt
So vieles, das in meinem Kopf vorgeht
Was weder ich selbst, noch ein anderer versteht
In meinen Gedanken hab ich mich verfangen
An meinen Gedanken hab ich mich aufgehangen
Ich glaube das Leben zieht an mir vorbei
Weder lebe ich das Leben, noch bin ich frei
Wer hat was jeder haben will noch braucht,
der ist in grelles Licht getaucht
und soll und außerdem, nein, and’rerseits,
schon obendrein, genau, bereits,
wie übers Ziel [ ... ]
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]