Guten Tag, ich bin der Raab´!
Nein, nicht der Fernseh-Raab,
Ich bin der Raabe, der im Friedhof wohnt,
Gleich vorne beim gr0ßen Kreuz,
Wo sich meine Raaben-Family auch sonnt!
Ich höre von dort oben die Totenglocke
Läuten stets um vier,
Mein Gott, ist das alles traurig hier!
Als Totenvogel gelte ich, weil rabenschwarz ich bin.
Schon den alten Barbarossa im Kyffhäuser,
Umkreisten Raaben ihn!
Nun, ich bin fast 80 Jahre alt,
Und kenne wohl alle Bäume im Friedhofswald!
Ob ich hier glücklich bin? Was fragst Du mich?
Ja und nein, genug zu fressen habe ich!
Aber einea möchte ich Dir sagen, oh´ Menschenkind.
Nachts, wenn das Mondlicht über die Gräber huscht geschwind,
Sehe ich die Geister der Toten aufersteh´n
Und höre auch, wie sie über den Friedhof geh´n!
Es ist nichts zum fürchten, sie sind einfach noch da,
Weil ihre Verwandten sie festhalten, bleiben sie der Erde nah!
Also, laßt die Toten los, wo immer sie jetzt sind,
Das was in der Erde ruht, ist wie der Wind!
Der lebende Körper war nur das Boot gewesen,
Am anderen Ufer angekommen,
Wird er nicht mehr gebraucht und kann verwesen!
So, das war es, was ich euch sagen wollte
der Toten bezüglich.
Genießt noch die Tage, die Jahre, die Zeit
Und seid glücklich!
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]