Mein Blick ist vom Vorübergehn des Lebens
so starr und müd geworden , dass ihn nichts erhellt.
Mir ist , als ob es tausend Lider gäbe
und hinter tausend Lidern keine Welt.
Der weiche Gang eurer geschmeidig starken Schritte ,
die sich verzweifelt um mich drehn ,
ist wie der Tanz verlorener Kraft um meine Mitte ,
in der betäubt mein Wille und die Räder meines Lebens stehn.
Nur manchmal klärt sich der Schleier der Pupille ,
lautlos und klar geht dann ein Bild hinein ,
geht durch der Seele verdammter Stille -
und lächelt in mein Herz herein ...
... doch längst hab ich schon aufgehört zu sein !!!
"Neurologische Neuinterpretation" von Rainer Maria Rilkes "Der Panther" ...
aus meinem Gedichtband "Mehr als fünfzig Gedanken und Gedichte aus der Klinik"
Ich sehe den Panther manchmal in den Augen meiner neurologischen Patienten, denen moderne Medizin ab einem gewissen Punkt auch nicht mehr weiterhelfen kann...
Kommentar:Besser kann es nicht geschrieben/beschrieben werden!! Sehr deutlich und bewegend! Ich kenne selbst eine Person, die genau so ist ... Mit solchen Patienten zu arbeiten kostet gewiss viel Kraft. Gruß Cori
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Ein kleiner Ort, noch nie von ihm gehört,
der Zufall hatte mich dorthin geführt.
Kutter gegen die Kaimauer dümpeln,
die Wellen wabernd im Morgenlicht funkeln,
der Fischer lässt den Motor an, [ ... ]
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]