Der Ort des Friedens - Santiniketon.
Da schuf Tagore die Versenvision,
ein Kranz von Opfernlieder - Gitanjali,
geflochten für den Mond und für die Sonn.
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Die Himalaya treibt die Ganges Flut.
Auf heiligen Wellen unter Sternenglut.
Rabindranath als Pilger unermüdlich,
besingt das Wischnureich mit Wohlgemüt.
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Gazellen tanzen, Flöten spielen schrill.
Ein Jüngling wandert, weiß nicht was er will.
Von heiterem Krischna wird er bald gesegnet –
In Tropennacht fällt Blumenregen still...
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Champak wirft goldene Düfte ringserum.
Die Schwärmende vergessen Geld und Ruhm.
Gedichtentempel bauen sie in Dschungel.
Rabindranath prägt ihren Heiligtum.
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Wie Edelhirsch läuft hastig der Gesell,
ihn lockt 'ne weite Stimme hoch und hell.
Der Wald verbürgt ein singendes Geheimnis...
Es schmiegen sich zwei Ströme an dem Quell.
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Sanijasi in der Hütte lebt allein.
Gedanken fließen abgeschieden, rein.
Ein Hauch von Poesie berührt die blassen Lippen...
Bezwingend wirkt der süße Sinneswein.
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Beschwörung im November - süße Qual.
Wollüstig stöhnen Nächte in Bengal.
Befruchtend sprudelt breite Brahmaputra.
Öllämpchen flackern - Vollmondritual.
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Der Ort des Friedens - Santiniketan.
Die Sternenordnung lernt man da spontan.
Shal-Bäume bilden die Tagore-Allee...
Da möchte gerne schreiten Heinrich Rahn.
Schmetterlinge fliegen leise durch den lauen Wind.
Auf ihrer bunten Sonnenreise kreisen sie geschwind.
Blumen blühen, in allen Farben und der Duft betört.
Es ist die Welt der Himmelsgaben, die [ ... ]
Wie viele Stunden habe ich in Bibliotheken verbracht
Wie viele Bücher habe ich bisher gelesen
Wie viele Schicksale lernte ich kennen
Wie viele Geschichten und Abenteuer habe ich erlebt
Wie sehr [ ... ]
Wann finde ich das Herz, das mit meinem im Takt schlägt?
Ich sitze in meiner Klinik für Bekloppte mit zweieinhalb Zimmern und rede mit meinem Spiegelbild.
Es gibt mir niemals ein stumpfes [ ... ]