Methadone
Ich seh, wie Stacheln sich entbeeren,
die gereift am kahlen Strauch,
wie sie sich saftlos ihrer Kraft entleeren
und des Fruchtfleischs auch.
Worte, die sich nie weit entfernen,
sie suchen im Gehäuse Sinn,
weil saure Äpfel sie entkernen
ist kein Ohrwurm drin.

Egal, was ich in meinem Leben
bisher so alles fraß,
niemals dachte ich je aufzugeben
in der Tinte, wo ich saß!
Warum mit Leere voll sich stopfen?
Packt euch doch am Schopf!
Nehmt den Arm, ihn abzuklopfen!
Nicht immer nur den Kopf!

Klopft euch leuchtend blaue Venen,
markiert so euer Ziel,
injiziert hinein ein Sehnen -
dieser Stoff ist nie zu viel!
Geht ein bisschen Sterne zeigen!
Gebt ein Stückchen Meer!
Lasst die Erde einmal schweigen!
Seht den Schatz. Taucht hinterher!

Ich will im Kreislauf mitpulsieren,
ist das Ziel erst angepeilt,
will ich im Herzblut mich verlieren
angefixt und aufgegeilt,
für Momente den Moment leben,
der sich vielleicht ergibt,
will teilen, wachsen, hingeben
in Worten, die man wirklich liebt.

Der Weg zum wir? Zu weit zum gehen?
Wen intressiert das schon?
Komm, lass ihn uns als Anlauf sehen
und Inhalt einer Injektion!


© Sebastian Deya


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Beschreibung des Autors zu "Methadone"

Mal was ausgefallenes. Vielleicht bekommt's :)

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