Es ist Nacht. Nur die Feuer erhellen die Gegend. Ich sitze auf dem Stroh und blicke gen Himmel.
Lauter Sterne sehe ich dort. Ein Meer von weißen Punkten auf schwarzer Seide. Der Duft von gut gegrillten Fleisch steigt mir in die Nase. Langsam schließe ich die Augen und atme langsam ein. Mehrere Gerüche nehme ich war. Brennendes Holz, Stroh und Rauch. In die Vergangenheit werde ich versetzt. Das Feuer knistert, das Fleisch brutzelt und zischt. Leise raschelt der Wind in den Blättern in den Bäumen. Von weiten hört man eine Eule ihr Lied singen. Langsam öffne ich wieder meine Augen und blicke wieder hoch zum Himmelzelt. Eine einzelne Sternschnuppe zieht ihre Bahn, einen leuchtenden Feuerschweif hinter sich herziehend. Mein Kilt liegt schwer und kratzig auf meinen Knien. Der weiche, milde Wind streichelt meinen Nacken und eine Sehnsucht sucht mich heim. Ich merke wie ich die Berge, die Seen und die Wälder Schottlands vermisse. Ich nehme einen Schluck vom rauchigen Whisky. Leise fange ich an zu summen. Plötzlich summt ein anderer vom Clan mit. Erst leise und langsam dann schneller und lauter. Nach und nach stimmen alle mit ein. Der Platz ist erfüllt mit den Summen der Clansmen. Irgendwann fängt einer an zu singen. Ein anderer nimmt seinen Dudelsack und spielt für uns die geächtete Melodie. Dirks werden gezogen, Humpen gehoben und es wird laut gesungen, Oh Flow of Scotland. Das Lied ist vorbei und ich sehe bei einigen Tränen in den Augen. Auch meine sind nicht trocken geblieben. Zu lange waren wir nicht mehr in der Heimat. Zu lange schon mussten wir fliehen. Doch bald wird es so weit sein. Bald ziehen wir wieder durch die Highlands. Es geht nach Haus. Ins Land der Berge und Land der Seen, ins Land der Bären und Land der Wölfe. Wir ziehen nach Haus in unsere Highlands.


© Der_Dichter_Camp


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Beschreibung des Autors zu "Schotten unterm Sternenhimmel"

Dieses Geschreibe ist auf einen Mittelaltermarkt entsstanden.

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