Im Spiegelbild fließen Tränen,
bis Morgens dann das Rollo kracht.
Sie schwinden mit dem Sehnen,
wie im Tage dann die Nacht.

Ich such und such, doch scheint es fort,
als läg’s mir fern, was einst so nah.
Ich habe Angst, es bleibt auch dort,
wenn man so tut, als war’s nie da.

Was mich dorthin zum Fenster drängt?
Selbst gewillt – ich kann’s nicht nennen.
Woran mein Herz wohl wirklich hängt,
lerne ich im Abschied kennen.


© Sebastian Deya


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Kommentare zu "Ich weiß es nicht"

Re: Ich weiß es nicht

Autor: Pacaveli   Datum: 29.04.2014 21:31 Uhr

Kommentar: Im Spiegelbild fließen Tränen,
bis Morgens dann das Rollo kracht.
Sie schwinden mit dem Sehnen,
dann im Tage wie die Nacht.

Ich such und such, doch scheint es fort,
als läg's mir fern, was einst so nah.
Ich habe Angst, es bleibt auch dort,
wenn man so tut, als war's nie da.

Was mich dorthin zum Fenster drängt?
Selbst gewillt - ich kann's nicht nennen.
Woran mein Herz wohl wirklich hängt,
lerne ich im Abschied kennen.

;)

?

Re: Ich weiß es nicht

Autor: Picolo   Datum: 29.04.2014 22:56 Uhr

Kommentar: Gefühlvoll und authentisch geschrieben. Echt gut. Die zweite Variante gefällt mir besser.
LG Picolo

Re: Ich weiß es nicht

Autor: noé   Datum: 30.04.2014 2:29 Uhr

Kommentar: Das Gedicht ist ein Hammer, Basti, aber MIR gefällt die erste Version x-mal besser! Sie ist weniger "gekämmt", mehr spontan empfunden.
Leicht irritiert hat mich "Selbst gewillt", meintest du "selbst gewollt", also: selbst, wenn ich gewollt hätte? Oder in dem Sinne: Selbst, wenn ich gewillt gewesen wäre?
Die Aussage wäre dieselbe, "gewillt" klingt nur ein bisschen ungewöhnlicher, weil der Anklang an "antike" Formulierungen da ist.
Aber Dein Text ist wirk-lich gelungen!
noé

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