Nachdem sie monatelang gezwungen worden waren,
Abstand zu halten, sich nicht zu berühren, sich nicht zu umarmen,
nachdem jede Art von zwischenmenschlichem Kontakt illegal war,
mit Ächtung und drakonischen Strafen geahndet wurde,
nachdem sie viele einsame Tage und trostlose Nächte
in ihren Häusern verbrachten, wuchs ihre Sehnsucht nach Liebe,
nach Nähe, nach Lust und Berührung, nach wilder Zügellosigkeit
ins schier Unermessliche, so dass sich die Ungeduldigsten aufrafften
und geheime Treffen in abgelegenen Häusern organisierten,
um nachzuholen, was ihnen die mächtige Kontrollbehörde
so schmerzlich versagte, ihre Körper aber dennoch forderten,
die nicht aufgehört hatten, sie zu drangsalieren und zu peinigen.
An den Sehnsuchtsorten angelangt, begannen sie alsbald,
sich zu betasten, sich zu küssen und ohne Unterlass zu ficken,
stehend, kniend, liegend, immer dicht gedrängt in schwülen Räumen
lieferten sie dem verdammten Virus den Triumph neuer Macht.
Schmetterlinge fliegen leise durch den lauen Wind.
Auf ihrer bunten Sonnenreise kreisen sie geschwind.
Blumen blühen, in allen Farben und der Duft betört.
Es ist die Welt der Himmelsgaben, die [ ... ]
Wie viele Stunden habe ich in Bibliotheken verbracht
Wie viele Bücher habe ich bisher gelesen
Wie viele Schicksale lernte ich kennen
Wie viele Geschichten und Abenteuer habe ich erlebt
Wie sehr [ ... ]
Wann finde ich das Herz, das mit meinem im Takt schlägt?
Ich sitze in meiner Klinik für Bekloppte mit zweieinhalb Zimmern und rede mit meinem Spiegelbild.
Es gibt mir niemals ein stumpfes [ ... ]