Wir haben uns rein zufällig getroffen. Du hast mich
nur wenige Sekunden lang sehr intensiv angeschaut,
mit einem Blick, der mich verrückt gemacht hat,
mit einem Ausdruck zwischen Neugier und Angst,
zwischen bleiben und weglaufen, als wolltest du mich auffressen.
Ich habe diesen Blick erwidert und dir damit klargemacht,
dass auch ich für dich bereit bin, für jedes Abenteuer,
für jede Art von Liebe, innig, flüchtig, wie immer sie sein mag.
Du hast kurz genickt, und damit hatte die Natur gewonnen,
diese unheimliche Anziehungskraft zwischen den Geschlechtern,
diese bedingungslose Hingabe in die Arme des Anderen hatte gesiegt.
Wir haben einen ruhigen Ort gesucht und funden und noch ehe ein
überflüssiges Wort über unsere Lippen kam, haben wir uns
in rasender Eile die spärlichen Kleider vom Leib gerissen
und uns heiß geliebt, bis wir vor Erschöpfung nicht mehr konnten.
Dann haben wir uns gleich wieder getrennt. Glücklich. Wortlos.
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]